Vorsicht: Verwechslungsgefahr! 


Worauf sollte man als Musikerin, die auf Hochzeiten spielt, achten? Genau: nicht die typischen Doppelgänger zu verwechseln. Eine kleine persönliche Geschichte aus dem Alltag im Hochzeitsbusiness... 

Die "Ave Marias" nicht verwechseln...

...sollte eigentlich für Musiker nicht so schwer sein. Denkt man zumindest... Aber bei dieser Hochzeit gab es ein paar Sonderwünsche, die alle vorher abgeklärt werden mussten, sodass ich am Tag der Trauung einen kleinen Schreckensmoment erlebte: 

Die Braut hatte sich einen geheimen Song gewünscht, den ihr zukünftiger Ehemann noch nicht wissen durfte. Ich fing also an, im Internet nach einem passenden Playback zu suchen und wurde fündig: die Version gefiel der Braut und ich machte mich daran, die Noten für Cello zu arrangieren und einzustudieren. Ein paar Wochen später entschied sich der Bräutigam ebenfalls für einen geheimen Song, einen deutschen Song gewählt, der erst ein Jahr alt war. Nun ist es auf den eher international gehaltenen Internetseiten für Playbacks schwierig, überhaupt einen deutschen Song zu finden, und dieser war außerdem noch ganz neu... Ich stellte also fest: den Song würde ich in einer öffentlich erhältlichen Version nicht finden und fragte - nach Rücksprache mit dem Bräutigam und dem Hinweis, dass dies weitere Kosten verursachen würde - einen Kollegen an, der ihn in einer traumhaft schönen Piano-Version einspielte, während ich mich um das Cello-Arrangement kümmerte.  

Froh, für beide Songwünsche sowohl ein Playback als auch Noten gefunden zu haben, ging ich am Tag der Trauung noch einmal Titel durch, darunter auch die restlichen Lieder, die ich als "Standards" in meinem Gehirn abgespeichert hatte. Mit Herzrasen stellte ich fest, dass sich das Brautpaar das "Ave Maria" von Schubert gewünscht hatte - bisher hatte ich bei Trauungen immer das "Ave Maria" von Bach gespielt und nur dafür ein Piano-Playback. Das "Ave Maria" von Schubert wurde bis dahin nur einmal und dann in einer rein solistischen Fassung ohne Klavier gewünscht. In letzter Sekunde kontaktierte ich einen Pianisten, der mir das richtige Playback schickte und so meine unangenehme Situation rettete. Das Brautpaar war total glücklich und keiner hat etwas von meiner vorherigen Aufregung gemerkt. 




Musikalische Doppelgänger

Es gibt noch weitere musikalische Doppelgänger, bei denen man besser noch einmal nachfragen sollte, um Missverständnisse zu vermeiden:


  • "Hochzeitsmarsch": von Felix Mendelssohn oder von Richard Wagner? 


  • "Hallelujah": aus dem Messias von Georg Friedrich Händel oder von Leonard Cohen?


Eine Kollegin wies mich neulich auf einen weiteren Songwunsch hin, den man unbedingt schriftlich vereinbaren sollte, um mögliche Missverständnisse aufgrund schlechter Aussprache zu vermeiden: 

  • "Cello" von Udo Lindenberg oder "Shallow" von Lady Gaga?


Und was mir persönlich gerne passiert:

  • "Can't help falling in love" und "Can you feel the love" verwechseln - da sind einfach zu viele ähnliche Wörter im Titel...


Doppelgänger mit ähnlichen musikalischen Inhalten gibt es natürlich auch:

  • "Memories" von Maroon 5 ist tatsächlich sehr nah am musikalischen Material von "Pachelbel-Kanon" angelehnt und man könnte beide Stücke auch übereinander oder über dasselbe Playback spielen.





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